Mörderisches Nachrodt-Wiblingwerde
Der Tote in der Lenne
Der Nachrodt-Wiblingwerder Krimi ist nicht so blütrünstig, wie sich der Titel des Romans zunächst anhört. Und doch dürften sich bei einigen Lesern die Nackenhaare kräuseln …
Mit dem ersten Krimi, der in der kleinsten Gemeinde des Märkischen Kreises spielt, wurde ein Projekt realisiert, das zunächst viel kleiner angelegt war. Das Altenaer Kreisblatt lud nämlich zur Krimiwerkstatt ein, einer geplanten Sommer-Veranstaltung. Zwölf Hobby-Autoren meldeten sich „just for fun“ an. Das einzige, das es gab: Die Redakteuerin des Altenaer Kreisblattes hatte den „Mord an Mark“, den Auftakt sozusagen, geschrieben. Gemeinsam wurde im Team ein Konzept entwickelt, wurden Handlungssstränge diskutiert, Episoden geschrieben und verknüpft.
Das Besondere und das Schwierige: die Herausforderung, unterschiedliche Schreibstile der Autoren zu einem gemeinsamen Werk zu vereinen. Dass das tatsächlich klappte, überraschte und begeisterte alle. Aus der Krimiwerkstatt wurde das Autorenteam „Sargfabric“, aus dem „Mord an Mark“ wurde ein Krimi, der – so die große Hoffnumg – jedem Tatort-Fan gefallen wird.
Ein Krimi an dem zehn Leute mitgearbeitet haben, ist trotz der Fülle der Romane, die erscheinen, sicher nicht alltäglich. Ein Grund, warum sich „Leader“, ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden, für eine Förderung des Projekts entschied. Und: Die „Sargfabric“ macht weiter, lädt auch neue Hobbyautoren zum Schreiben ein, und plant den nächsten Krimi.
Mark, der Ratsherr, der tot in der Lenne liegt, war übrigens kein unbescholtener Bürger. Viele Nachrodt-Wiblingwerder hatten Grund, ihn nicht zu mögen. Die neue Kommissarin, auch nicht zu knapp mit sich selbst beschäftigt, muss bei vielen Verdächtigen die Stecknadel im Heu-Mordhaufen suchen. Und dann gibt es noch die boshafte Helene, den liebestollen Erwin-Hans und die Ehefrau des Toten, die eine wahre Schönheit ist.
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